top of page
Weihnachtsritt.jpeg

Weihnachtsisländer - von Henry Riedl

Wie die Isländer von Lykkuriddari Weihnachten retteten

Es war Nacht am Nordpol. Der Schnee glitzerte im Mondschein und so war es erstaunlich hell für diese Uhrzeit – allein unter den Bäumen war es dunkel. Das einzige Geräusch, welches man vernehmen konnte, war das dumpfe Aufkommen von Schneemassen, die von den Tannen rutschten. Ansonsten schien es still im kleinen Wäldchen. Die Tiere hatten sich in ihren Bauen versteckt, in ihren Nestern vergraben oder wie die Rentiere des Weihnachtsmannes, es sich im Stall gemütlich gemacht. Vom kleinen Wäldchen aus konnte man in der Ferne im Tal das weiche Licht der Laterne im Stall sehen. Was den Waldrand nicht erreichte, war das Husten der Rentiere. Dafür drang ein neues Geräusch durch die Stille. Schritte knirschten im Schnee, als sie die harsche Oberfläche durchbrachen. Jemand schnaufte und ächzte vor sich hin; dort, tief im Wald. Schon konnte man die ersten Büsche wackeln sehen und das Schnaufen wurde lauter. Plötzlich wurde eine Tanne angestoßen und von den Zweigen entlud sich die weiße Pracht mitten auf die Gestalt. Ein „AAAH“ hallte durch den Wald. Die Gestalt schüttelte sich, nahm die rote Mütze mit dem weißen Bommel ab, klopfte den Schnee vom roten Mantel und nahm wieder die Leine auf, die sie fallen gelassen hatte. An ihr zog die Gestalt einen Schlitten hinter sich her, der auf leisen Kufen über den Schnee glitt. Schließlich näherte sich die Gestalt unter noch mehr Schnaufen und Ächzen dem Waldrand. Sie war von kurzer Statur und so ging ihr der Schnee beinahe bis zu den Knien. Der weiße Bart war bepudert mit Schnee und glitzerte im Mondlicht, als die Gestalt die freie Ebene erreichte. Es war der Weihnachtsmann. Für einen Moment hielt der Weihnachtsmann inne und stützte die Hände in die stämmige Hüfte. Dann kletterte er auf den Schlitten, setzte sich oben auf die Holzscheite, die er geladen hatte und nahm die Leine auf. Dort oben rutschte er hin und her, bis sich der Schlitten langsam über den Grat neigte und in Richtung Tal rutschte. Unten angekommen stieg der Weihnachtsmann wieder ab und zog den Schlitten zu seinem Wohnhaus. Dort ließ er ihn stehen und machte sich auf den Weg in den Stall. Schon auf dem Weg dorthin hörte er die Kakophonie aus Husten, Niesen und Schniefen. Als er den warmen Stall betrat, bot sich ihm ein Bild des Jammers. Alle neun Rentiere lagen dick eingepackt in Decken in ihren Boxen. Mehrere Elfen liefen mit Schüsseln dampfender Breie und Getränke umher, rieben die Rentiere mit Salben ein oder machten ihnen kalte Wickel. Die Luft war erfüllt mit den verschiedensten Düften: Stroh, Hafer, Zimt, Eukalyptus und alle erdenklichen Kräuter, die bei Erkältungen helfen. Oder besser gesagt: helfen sollten. Denn die Rentiere waren nun schon einige Tage krank und Weihnachten bereits so nah. In der ersten Box hob Rudolph den Kopf und sah den Weihnachtsmann aus fiebrig schimmernden Augen an. „Keine Sorge“, hustete er. „Bis morgen Abend sind wir wieder top fit.“ Dann sank er wieder ins Stroh und vergrub die schwach schimmernde Nase im eigenen Fell. Der Weihnachtsmann ließ seinen Blick durch den Stall schweifen. Irgendwie zweifelte er an Rudolphs Worten.
Der nächste Abend kam und der Zustand der Rentiere hatte sich nur wenig verbessert. Doch angeführt von Rudolph hatten sie sich aus dem Stall geschleppt und vor den Schlitten schnallen lassen. „Keine Sorge, wir schaffen das“, hatte Rudolph gesagt. „Wir sind Profis.“ Der Weihnachtsmann war ihnen allen dankbar für ihre Mühen, doch packte ihn das schlechte Gewissen, als er sah, wie sehr sich die Rentiere abmühten, um den bis obenhin mit Geschenken beladenen Weihnachtsschlitten in Fahrt zu bringen. Irgendwie schafften sie es und zusammen erhoben sie sich in den Nachthimmel. Normalerweise liebte der Weihnachtsmann diesen Teil der Reise. Unter ihnen lag ruhig das schwarze Polarmeer und um sie herum funkelten die Sterne. Doch dieses Mal konnte der Weihnachtsmann die Stimmung nicht genießen – zu sehr war er mit seinen keuchenden und hustenden Rentieren beschäftigt. Auch als am Horizont die ersten Lichter Skandinaviens auftauchten, waren seine Augen fixiert auf die sich immer wieder vor Husten krümmenden Rücken vor ihm. Das Geschenkeverteilen machte ihm nicht so recht Spaß und auch die Weihnachtslieder, die von überall her erklangen, konnten ihn nicht in Weihnachtsstimmung versetzen. Im Norden Deutschlands begann es dann heftig zu schneien. „Das kann so nicht weitergehen“, rief der Weihnachtsmann in den Sturm. Durch das Schneegestöber konnte er kaum noch das erste Rentier vor ihm erkennen. Plötzlich begann seitlich von ihm etwas zu leuchten. Es näherte sich und der Weihnachtsmann erkannte einen Stern, der neben ihm tanzte. Von der anderen Seite näherte sich ein weiterer Stern und noch einer. Bald schon war der Schlitten umringt von Sternen, die sie auf ihrem Flug begleiteten. Immer wieder stob ein Stern nach unten in die Dunkelheit und tauchte nach einigen Momenten wieder auf. Der Weihnachtsmann beobachtete das Schauspiel für eine Weile, dann fasste er einen Entschluss und zog an den Zügeln. Die Rentiere wurden langsamer und langsamer, und der Schlitten sank tiefer. Sie zogen weite Kreise am Himmel, und der Weihnachtsmann beugte sich über den Schlittenrand, und versuchte durch das Schneetreiben etwas zu erkennen. Schließlich landeten sie auf einem schneebedeckten Feld außerhalb eines kleinen Ortes. Der Atem der Rentiere ging rasselnd und die Luft war schnell neblig von ihren Atemwolken. „Kommt, ich muss euch irgendwo unterstellen“, rief der Weihnachtsmann, schnallte die Rentiere ab und stapfte voran in die Richtung, in der er aus der Luft einen Hof gesehen hatte. Während sie mit Mühen einige Zäune überwanden, überlegte der Weihnachtsmann, wieso ihm die Sterne geboten hatten, hier zu landen. Dass die Sterne das getan hatten, stand außer Frage. Der Weihnachtsmann erkannte solche Zeichen. Der Hof stellte sich als ein Reiterhof heraus. Außer den Pferden schien aber keiner da zu sein, denn Unterstand, Halle und die angrenzenden Gebäude lagen im Dunkeln. „Das soll uns recht sein“, murmelte der Weihnachtsmann und betrat vorsichtig die erste Koppel. Die Rentiere folgten ebenso vorsichtig nach. Das erste Pferd, dem sie begegneten, war kleiner, als der Weihnachtsmann erwartet hatte. Er wollte es gerade begrüßen, da stob es bereits mit wehender Mähne in Richtung Unterstand. Obwohl der Sturm ihnen um die Ohren pfiff, konnten der Weihnachtsmann und die Rentiere aufgeregtes Wiehern hören und Hufgetrappel, wenn ein dunkler Schatten vor ihnen floh. Der Weihnachtsmann strengte sein Gehör an, schärfte seine Sinne, um etwas von der Pferdesprache aufzuschnappen, doch die Worte, die er hörte, klangen komisch und waren verzerrt. Unsicher, was das zu bedeuten hatte, wagte sich der Weihnachtsmann in die Nähe des Unterstandes. „Hallo“, rief er. „Ich bin der Weihnachtsmann.“ Er zögerte, denn ihm wurde bewusst, dass er keine Ahnung hatte, ob diese komischen Pferde wussten, wer oder was der Weihnachtsmann war. „Wir wollen euch nichts tun“, rief er deshalb. „Wir brauchen nur einen Unterschlupf.“ Er winkte gerade die Rentiere vor, da trat aus dem Unterstand ein kräftiger, hellbrauner Wallach. „Halt!“, sagte er. Dieses Wort hätte der Weihnachtsmann auch anhand der drohenden Haltung des Wallachs verstanden, doch tatsächlich kam ihm jetzt die Sprache bekannt vor. Er blieb stehen und versuchte harmlos auszusehen, doch währenddessen zermarterte er sich das Hirn. Der Wallach war klein für ein Pferd, doch kräftiger als die meisten Ponys, die es gab. Seine Mähne war hell und dicht, ebenso wie sein dickes Fell. „Gullnir, wer ist da?“, fragte eine Stimme hinter dem Wallach. „Ihr seid Islandponys“, rief der Weihnachtsmann, ehe Gullnir antworten konnte. „Islandpferde, Verzeihung“, verbesserte er sich rasch. Manche Isländer mochten es nicht, wenn man sie als Ponys bezeichnete. Nun, da er wusste, was er vor sich hatte, kam ihm auch wieder die Sprache in den Sinn. „Ich bin der Weihnachtsmann“, wiederholte er, und zwar so laut, dass auch die Isländer im Hintergrund ihn hören konnten. Sofort nahm Gullnir eine weniger bedrohliche Haltung ein. „Du bist der Weihnachtsmann?“, fragte er ungläubig. Der Weihnachtsmann trat einen Schritt näher, sodass ihn der Wallach besser sehen konnte. „Der bin ich“, bestätigte er. „Und meine Rentiere brauchen Hilfe.“
Ehrfürchtig ließ die Herde die Notgelandeten in die Mitte des Unterstandes ziehen. Immer wieder hörte der Weihnachtsmann seinen Namen aus dem Flüstern der Isländer, als er durch ihre Reihen schritt. Geschützt vom Wind sackten die meisten Rentiere zu Boden und schlossen erschöpft die Augen. Nur Rudolph und ein, zwei andere blieben stehen und versuchten würdevoll auszusehen – schließlich waren sie die Rentiere des Weihnachtsmannes. Doch der wusste, dass sie nicht würden weiterfliegen können. Entmutigt ließ er sich auf den Rand einer Raufe nieder und streichelte Rudolph über den Kopf. „Tut mir leid, Weihnachtsmann“, hustete das Rentier mit der roten Nase. Der Weihnachtsmann seufzte. „Weihnachten muss dieses Jahr wohl ausfallen“, sagte er bedrückt. Er dachte an all die Geschenke, die unter der Plane auf dem Schlitten lagen. All die Arbeit, die er und seine Elfen dieses Jahr geschafft hatten, war nun umsonst gewesen. Und dann bekam er ein schlechtes Gewissen, weil er nur an sich selbst dachte. Wie enttäuscht erst die Kinder sein würden, wenn unter den geschmückten Bäumen keine Geschenke liegen würden. Tränengefüllte Kinderaugen, die sonst funkelten wie Sterne. Sterne. Ihm kamen die Sterne in den Sinn, die ihm bedeutet hatten, hier zu landen. Hier auf diesem Hof, auf dem diese besonderen Pferde lebten. Islandpferde sind nicht, wie ihre größeren Verwandten. Islandpferde sind zwar klein, aber kräftig und widerstandsfähig. Ihr dichtes Fell schützte sie vor Kälte, Wind und Nässe. Sie sind ausdauernd, energisch, eigensinnig, aber doch ausgesprochen freundlich. Und als Herde halten Isländer eng zusammen. Ihre Kommunikation untereinander ist sehr ausgeprägt und fördert die Zusammenarbeit. Und das war nötig, wenn sie unerfahren, wie sie waren, den Schlitten ziehen sollten. Oder war das verrückt? Wieder kamen dem Weihnachtsmann die Sterne in den Sinn. Er war sich jetzt sicher, dass sie ihn deshalb zu diesem Hof geführt hatten. Er stand auf, räusperte sich und sah in die Runde der Isländer, die sich um ihn und die Rentiere versammelt hatten. Dann nahm er seinen Mut zusammen und fragte: „Wer von euch kann heute Nacht meinen Schlitten ziehen?“
Sofort wurde es still unter den Isländern und nur der pfeifende Wind war zu hören. Sie sahen sich untereinander an, ebenso überrascht, wie die Rentiere, die von ihren Lagerplätzen zum Weihnachtsmann aufsahen. „Ich brauche neun von euch, um heute Nacht alle Kinder dieser Welt zu erfreuen“, führte der Weihnachtsmann weiter aus. Noch immer schwiegen die Herde erstaunt. „Ich kann nicht“, sagte Gullnir mit echtem Bedauern. „Ich muss bei der Herde bleiben.“ Er wandte sich an die Herde. „Aber es müssen welche gehen. Denkt doch nur an unsere Menschen. Wie viele von ihnen sind Kinder? Wir können nicht zulassen, dass sie traurig sind. Wir müssen dem Weihnachtsmann helfen!“ Herausfordernd sah er sich in der Herde um. Der erste der vortrat war Skridur. „Ich werde gehen“, verkündete er. „Josi, was ist mit dir?“ Doch Josi hatte mit Kjell und Svipur die Köpfe zusammengesteckt und flüsterte. „Vergiss es“, sagte Glesi und trat ebenfalls vor. „Die Gang macht eh nie, was man ihr sagt. Aber ich bin dabei.“ Der Weihnachtsmann schien aufzuatmen, als er bereits auf zwei von ihnen bauen konnte. Voller Hoffnung drehte er sich zu einem Schimmel um, doch Hrimnir legte misstrauisch die Ohren an. Der große Merlin schüttelte sich und trat vor. „Ich komme mit“, sagte er. Der Weihnachtsmann sah ihn skeptisch an. „Ich befürchte, dass dir das Geschirr nicht passen wird.“ Hinter Merlin versuchte Rökvin sich klein zu machen, doch der Weihnachtsmann schüttelte schon bedauernd den Kopf. Enttäuscht stampfte Rökvin auf. Dann wandte er sich an Snotur neben sich. „Wie wäre es denn mit dir?“, fragte er. Doch Snotur hatte schon bei den ersten Worten des Weihnachtsmannes erschreckt die Ohren angelegt und sah nicht so aus, als würde er auch nur in die Nähe des Schlittens gehen wollen. Neben ihm guckte Geysir ebenfalls nervös hin und her, in der Hoffnung, dass niemand ihn aufforderte, mitzukommen. „Und du?“, fragte der Weihnachtsmann das nächste Pony. Silfri trat betreten auf der Stelle. „Ich wollte eigentlich mit Perla zusammen Weihnachten verbringen“, murmelte er. Er warf einen Blick zu seiner Ehefrau. „Oder wollen wir zusammen –?“ „Ganz bestimmt nicht!“, ließ Perla verlauten. „Das ist viel zu gefährlich.“ Neben ihr murmelten Gloa und Flipa bestätigende Worte. „Ich bleibe auch besser hier“, sagte Martha. „Bei mir fällt immer alles um, nicht, dass nachher noch der Schlitten mit den Geschenken umstürzt.“ „Ich würde ja mitkommen“, meldete sich Lind, „aber ich befürchte, dass ich noch immer diese doofe Verletzung habe.“ Der Weihnachtsmann winkte sofort ab. „Dann besser nicht. Die Reise ist zwar nicht gefährlich“, sagte er mit einem Seitenblick auf die Stuten, „doch muss man fit sein, um sie bewältigen zu können.“ Er streichelte erneut Rudolphs Kopf. „Wie man sieht“, fügte er hinzu. „Dann komme ich besser auch nicht mit“, sagte Hrönn. Damit war auch für Vinkona die Entscheidung gefallen, auf dem Hof zu bleiben, aber das verkündete sie nicht laut. „Also ich bin wieder gesund“, sagte Naskur und reckte sich. „Bist du nicht“, widersprach Gullnir. „Du hast ein absolutes Seuchenjahr hinter dir.“ Naskur wollte gerade widersprechen, da trat Ullur vor. „Ich werde mitkommen“, verkündete er und warf sich in die Brust. „Und ich.“ Lektor schien sich nicht ganz so sicher, doch auch er trat einen Schritt vor. „Und ich“, sagte Hraunar. „Richtig so, Jungs“, sagte Höldur wichtigtuerisch. „Für Stuten ist das sowieso nichts.“ Sofort legte Sunna die Ohren an. „Macho“, fauchte sie. „Aber selbst gehst du nicht mit, wie?“ Höldur überspielte seine Verlegenheit und legte den Kopf schief. „Willst du etwa mitgehen?“, fragte er herausfordernd. Sunna zögerte, deshalb trat Pálina vor. „Ich werde die Stutenwelt repräsentieren“, erklärte sie und setzte somit der Diskussion ein Ende. Der Weihnachtsmann nickte ihr dankbar zu. Auf der anderen Seite der Herde hatte sich Kolfaxi neugierig vorgewagt, um noch einmal die Rentiere zu begutachten. „Kommst du auch mit?“, fragte der Weihnachtsmann. „Wer, ich?“, fragte Kolfaxi überrascht. „Ich, also… ich glaube nicht…“ Nervös stammelnd trat er wieder zurück in die Herde. Die nächste in der Reihe war Hátid, doch auch sie senkte schüchtern den Kopf. „Kommt schon!“, forderte Gullnir die Herde auf. „Geh doch selbst“, keifte der sonst so ruhige Klaas plötzlich. „Hör auf, hier alle rumzukommandieren.“ Gullnir wollte gerade etwas erwidern, da trat Ràn vor. „Ich würde gerne hierbleiben und mich um unsere Gäste kümmern.“ Ihr Blick hatte etwas mütterliches, als sie auf die müden Rentiere sah. Der Weihnachtsmann strich ihr dankbar über die Nase. „Na komm“, sagte Tvifari und stupste Dimma an. Der nickte und trat ebenfalls vor. „Sieht so aus, als ob wir gebraucht werden.“ „1, 2…, 7 und 8“, zählte der Weihnachtsmann. „Wir brauchen noch ein Pferd.“ Er sah sich in der Herde um. „Nur noch eins, ich bitte euch.“ „Müssen wir erst noch die Omis fragen?“ Gullnir stellte sich neben den Weihnachtsmann. „Ofi, Svala, Bjalla oder Snör haben bestimmt mehr Mut als ihr.“ Einige Ponys sahen verlegen zur Seite. Gullnir seufzte. „Na gut, dann muss ich wohl doch selbst…“ „Ich komme mit“, meldete sich eine schüchterne Stimme aus der letzten Reihe. Die Herde teilte sich rasch und schon eilte der Weihnachtsmann auf Bella zu, die noch immer unsicher dreinschauend am Rand stand. „Dankeschön“, flüsterte er ihr ins Ohr, als er sie umarmte.
Und so geschah es. Während die Rentiere umsorgt von den zurückbleibenden Ponys auf dem Hof blieben, folgten die neun Freiwilligen dem Weihnachtsmann zum Schlitten. Dort ließen sie sich anspannen und der Weihnachtsmann erklärte ihnen, was sie zu tun hatten. Der Schneesturm hatte inzwischen nachgelassen und so konnten sie ohne Probleme starten. Nachdem den Ponys zunächst die Luft wegblieb, hatten sie sich schnell an die Höhe gewöhnt und genossen den Ausblick. Unter ihnen zog die weiße Welt vorbei und über ihnen leuchteten die Sterne. Der Weihnachtsmann konnte kaum glauben, wie gut sich seine Aushilfszugtiere machten. „Ich danke euch“, flüsterte er zu den Sternen, die ihn hergeführt hatten. Da lösten sich wieder einige vom Himmel und schwebten neben dem Schlitten und den Isländern her. Obwohl, schwebten sie? Als der Weihnachtsmann genauer hinsah, schien es ihm, als ob da plötzlich Pferde neben ihm liefen. Und auch die Neun vor dem Schlitten konnten es kaum glauben, als sie im Sternenlicht Ari, Selja, Soley, Bjarki und die vielen anderen erkannten, die sie hatten verlassen müssen. Die Sternenponys hatten gewusst, dass ihre alten Gefährten dem Weihnachtsmann helfen würden und gemeinsam galoppierten sie in die Weihnachtsnacht hinein, um den Menschen Freude zu bereiten. Die Isländer von Lykkuriddari hatten Weihnachten gerettet.

Weihnachtsisländer: Infos
bottom of page